Tag 2
Mit einer fast abenteuerlichen Straßenbahnfahrt gelangten wir zu den Gärten hinter der Burg. Viele Menschen waren unterwegs, Touristen, Hochzeitspärchen, Touristen, schwer bewaffnete, völlig humorlose Soldaten (das Parlament ist nicht weit weg) Touristen…
Durch den „Hradschin“ kommt man zur Mala Strana (Kleinseite), wenn nicht gerade wie bei uns Wachablösung ist. Da bilden sich dann Menschentrauben.
Weiter gehts über die Zamecke Schody (Schlossstiege) Bloß gut, dass wir die nicht hinauf mussten.
Nach der Stiege empfiehlt es sich den Touristenstrom etwas zu meiden, indem man die eine oder andere menschenleere Gasse nimmt.
Mittagessen im U Glaubicu , das ist ein paar hundert Meter hinter der Karlsbrücke Richtung Mala Strana.
Rene , danke für den Tipp!
Erst mal Wasser. Wir waren völlig ausgetrocknet. Dem Schankkellner hat das gar nicht gefallen, aber wenn wir hier gleich Bier getrunken hätten, wäre der Tag gelaufen gewesen. Also erst mal Wasser, und gutes Essen. Kalbsbraten und Schweinebraten mit böhmischen Knödeln. Nach dem Essen habe ich dann doch noch ein 0,3 er Pilsener Urquell bestellt. Einfach Klasse, diese Ausgewogenheit zwischen Malzkörper und hopfigem Abgang. Wieder hat er die Nase gerümpft. Vielleicht ja zu Recht. Aber wir hatten an diesem Tag noch einiges vor.
Weiter gehts zu Fuß zum U Flecu. Wir waren in den 80er Jahren schon mal im U Flecu, an einem recht anstrengendem Abend. Das Bier war damals gar nicht mal so gut. Daran hat sich leider nichts geändert.
Notiz: Schon auf dem Weg kommen schwankende Gestalten auf uns zu. Eine Reisegruppe steht vor der Wirtschaft. Im Biergarten sind noch Plätze frei. Kellner bieten ganzeTablette, voll mit Schnaps, an den Tischen an. Ein Musiker mit Quetschn (Ziehharmonika) spielt unermüdlich tschechische Lieder.
Das Bier: recht trocken, Dunkles mit Lakritz. 0,4l und für Prag recht teuer.
Vermutlich nur betrunken zu ertragen, dieser Ort.
Nach einem Nachmittagsschläfchen im Hotel gingen wir auf Umwegen zum Pivovar Basta.
Der Kran unten war noch im Einsatz.
Wie in den 80er Jahren, nur das Auto vor dem Haus lässt erkennen, das wir und im 21. Jahrhundert befinden.
Das Basta, Brauerei und Wirtshaus vom Feinsten. Gemütliche Einrichtung, man legt Wert auf viel Holz.
Außer ein paar Amis und uns waren hier nur Tschechen. Die Speisekarte ist auf tschechisch, keine englische Übersetzung. Mit deutsch kommt man hier nicht weit. Gut, dass der Kellner englisch konnte.
Die Bedienungen und Kellner sind Profis. Die sehen von Weitem, wenn man was braucht und sind dabei immer freundlich. Solche Wirtschaften gab es bei uns früher auch einmal. Heute kenne ich in ganz Nürnberg nur noch eine mit nur annähernd gutem Service.
Polotmava Lezat, dunkles vom Faß, Kastanienfarben, klar, Schaum hält nicht lange. Vollmundig, malzig, angehnehm gehopft. Sehr gut!
Dazu Wurstsalat mit milden Pepperonis und frischem warmen Brot. Köstlich.
Mnichov 14°, kupferfarbenes Starkbier. Cremiger Schaum, gut haltbar, malziger vollmundiger Antrunk, etwas fruchtige Mitte und perfekt gehopfter Abgang. Wunderbar!
Dazu Obatzten (ja, das gibt es in Prag, allerdings mit Sardelle) und wieder dieses wunderbare Brot aus dem Ofen.
Manchmal braucht es im Leben nicht viel zum Glück. Es gab auch noch belgisches Bier vom Faß. Zwar leicht untercarbonisiert, aber als Abschluß einfach perfekt.
Das war auf unserer Prag Reise die beste Brauereiwirtschaft . Das ist noch gute alte Wirthauskulter. Schön, dass es so etwas noch gibt!
Letzte Runde, wieder im Zly Casy.
Links: Kout 5 % Alc. Vol. ein gutes Pils, das ohne Butteraromen auskommt.
Rechts: Punk IPA (Brewdog) vom Faß.
Tag 3
Botanischer Garten. Ein Ort der Ruhe. Da hat es sogar mir gefallen.
Besonders schön ist der japanische Garten.
Danach gings leider schon wieder Heim.
Was bleibt zu sagen? Wir haben 5 Brauereien geschafft und eine wunderbare Kneipe. Tschechien ist eine große Biernation. Prag, wir kommen wieder. Es gibt noch viel zu tun!